Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona

Ausgangslage
Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona öffnet mit einer ersten festlichen Ausstellung, die den Raum in ein «Archiv der Träume» verwandelt. Die Präsentation führt Besucherinnen durch ein Labyrinth aus Visionen, Ideen und historischen Zeugnissen, das als Büro, Ausstellung und diskursiver Ort zugleich dient. Die Architektur des denkmalgeschützten Blockhauses aus dem frühen 18. Jahrhundert wird dabei bewusst neu inszeniert: Der Kontrast zwischen weissem Sandstein und grossflächigem Sichtbeton verleiht dem Raum eine besondere Spannung. Um diese Atmosphäre zu verstärken, spielt die Gestaltung der Ausstellungselemente eine entscheidende Rolle. Eine durchdachte Material- und Farbwahl sollte die Verbindung zwischen Raum, Exponaten und Besucherinnen intensivieren.

Lösung
Durch den gezielten Einsatz von Farbe und Textur übernimmt die Ausstellungsarchitektur eine verbindende Rolle zwischen Raum, Objekten und Besucher*innen und wird so ein zentraler Bestandteil des Vermittlungskonzepts. Grosse Bahnen des roten, Oddy-geprüften Stoffes UMBRIA bedecken die Wandflächen sowie die Vitrineneinlagen und setzen markante visuelle Akzente, während sie gleichzeitig die Exponate schützen. Die Tischvitrinen sind ebenfalls mit diesem Material ausgestattet und fügen sich harmonisch in das Gesamtkonzept ein.
Zwei Vorhänge aus UMBRIA in Gelb rahmen die Ausstellungsfläche und tauchen den Eingangsbereich in ein sanftes Licht, das den Eindruck einer permanenten Dämmerung erzeugt. Trotz der unterschiedlichen Farben sorgt die einheitliche Materialwahl für eine durchgehende gestalterische Linie. Ein Faltenband verleiht den Vorhängen zusätzliche Tiefe, während die Unterfütterung mit Molton die Weichheit der Vitrineneinlagen und Wandtafeln betont.